Zwischen Leben und Tod

befindet sich eine gute Freundin. Sie liegt im Koma. Ihre körperliche Verfassung ist schlecht. Die Ärzte haben wenig Hoffnung.

Seit einigen Tagen weiß ich davon. Den ersten Schock habe ich verdaut.  Diesen Zustand hätte sie sich nicht gewünscht. Diesen Zustand wünscht sich wohl niemand.

Ich habe die Wahl: Festhalten oder Loslassen. Ich entscheide mich für das Loslassen, denn der Mensch, diese gute und wichtige Freundin, die sie mal war, ist längst nicht mehr da.

Südwestfriedhof Dortmund, Foto: Annette Mertens

Leider kann ich euch kein Foto von dieser lebendigen, liebenswerten, intelligenten, sportlichen, erfolgreichen und attraktiven Frau zeigen. Statt dessen entdeckte ich bei https://herzundverstand.blog ein sehr schönes und passendes Gedicht von Nati, das ich euch gerne vorstellen möchte:

Zwischen Leben und Tod

149 Gedanken zu “Zwischen Leben und Tod

  1. Ja. Das ist schlimm. Es zu sehen, es mitzuerleben. Wir alle stehen an der Schwelle, verdrängen es ständig und, wenn schon, hoffen wenigstens auf einen gnädigen, heißt raschen und möglichst schmerzarmen Übergang. Aber so viele werden für das Leben (nicht für ihre Taten, Unsinn, einfach für die lebendige Existenz) grausam gestraft, weil sie den Weg hinaus nicht finden. Können oder dürfen. Und diese verändern sich, die Qual verändert sie wie dann, endgültig, eben der Tod.
    Schlimm. Mitanzusehen, mitzuerleben. Und doch, und dabei: der Weg steht uns allen noch bevor.

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    • Danke dir. Das Thema Sterben und Tod nimmt momentan immer mehr Raum in der öffentlichen Diskussion ein, was ich sehr begrüße, denn erst meine eigene Endlichkeit macht mir deutlich, was im Leben wirklich wichtig ist. Liebe Grüße, Annette

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  2. ich stehe kurz vor einer Risiko-Operation am Hals … ich habe Angst nicht mehr aufzuwachen … oder mit einem Apoplex aufzuwachen – mundtot und bewegungslos … eigentlich Routine für einen erfahrenen Gefäßchirurgen …
    aber eine andere prekäre Situation erschwert den Eingriff … eine Thrombozytopenie … eine Art Leukämie durch erhöhtes Blutungsrisiko… Ich werde unterschreiben – das ich an keinerlei lebensverlängerten Apparaten hängen möchte … ein absolutes NO GO als Pflegefall zu landen…
    ich denke positiv … ich will leben .., und ich werde es schaffen
    liebe Grüße von zuzaly
    und deine Freudin wird ihren Seelenfrieden in der Welt des ewigen Lichtes finden … R.I.P.

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    • danke für deine offenen Worte und deine Anteilnahme.
      Deine Zuversicht ist die stärkste Kraft neben den Fähigkeiten der modernen Mediziner und den Errungenschaften der Technik. Ich wünsche dir alles Gute für die OP!

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  3. Liebe Annette! Ich selbst war auch schon in einem ähnlichen Bewußtseinszustand und habe auch viele Menschen gesehen, die ,,nicht mehr ansprechbar“ waren. Allerdings sind die Grenzen fließend. Ich erinnere mich zum Beispiel an ein paar Fetzen, die zu mir durchgedrungen sind. Manchmal kam es auch dazu, dass ich mir Gedanken gemacht habe… vorher wusste ich, dass ich vielleicht nicht mehr aufwachen würde, weil die Ärzte nicht erkannt hatten, was mir fehlte. Ich ahnte es, hätte mich gerne mitgeteilt, konnte es aber nicht… Schlimm war das! Ich weiß nur, ich hätte mich über eine Freundin gefreut, die meine Hand gehalten hätte…. Manche bekommen sicher gar nichts mehr mit, andere immerhin noch ein wenig! Solange ein Mensch lebt und Hirnströme hat, gebe ich die Hoffnung niemals auf… das nur nebenbei! Danke, dass Du Deine Gedanken mit uns teilst! Alles Liebe, Nessy
    http://www.salutarysstyle.com

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    • Hallo liebe Nessy, boah, was für ein heftiges Erlebnis! Ich freue mich sehr, dass es bei dir gut ausgegangen ist und ich danke dir für deine Offenheit, denn nur selten erfahren wir, die Freunde und Angehörigen, was wirklich bei dem Menschen, der dort liegt, ankommt.

      Sie kam nach einigen Wochen im Koma nicht mehr zurück. Irgenwann war der Zeitpunkt da, an dem es vermutlich besser so war, denn ein jahrzehntelanger, hilfloser Pflegefall wollte sie keinesfalls werden.

      Alles Gute weiterhin und vor allem gute Gesundheit für dich und deine Liebsten, liebe Grüße, Annette

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  4. Ich stelle für meine Verstorbenen Liebsten, aber auch wenn jemand schwer krank war, immer eine Kerze auf. Nicht dass ich sehr gläubig bin, aber mir gibt es eine innere Ruhe und Kraft. Ich wünsche dir Kraft für diese Zeit und ich bete dafür, dass es deine Freundin noch schafft – und wenn nicht, dass ihr euch alle positiv an sie erinnert und sie ihren Frieden finden. Alles Gute

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