Den Beitrag über Markus veröffentlichte ich hier in meinem ersten Jahr als Bloggerin. Einige von euch kennen ihn und seinen Blog sicher schon. Die „Ruhrköpfe“ sind seit 2014 sehr gewachsen, daher hier noch mal der Beitrag über einen Mann, der weiterhin seinen Traum in die Tat umsetzt.

Ich wünsche euch einen schönen Sommer und eine angenehme Zeit. Bis demnächst, Annette

Teilen aus Überzeugung – ein Mann lebt seinen Traum

Ein altes Sprichwort besagt „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ oder umgekehrt „Geteiltes Glück ist doppeltes Glück“. Wissenschaftler glauben, dass die Fähigkeit, Emotionen anderer Menschen nachzufühlen, in den Genen und im Gehirn steckt. Später prägen die Umgebung, in der wir aufwachsen und Vorbilder unser Empathievermögen.

Bochum. Seine Kindheit und Jugend verbringt der Bochumer Markus Wehrstedt mit seinen Eltern und vier Geschwistern in Waldeck am Edersee. Nach dem Abitur möchte er studieren:

Markus Wehrstedt (Mitte) mit seinen Geschwistern Angelika und Michael, Foto: privat

Jura, Medizin und Meteorologie interessieren ihn

Sehr persönliche und beeindruckende Erlebnisse führen ihn zum Theologie-Studium. Um die Zulassung zu erhalten, absolviert er ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Altenpflege. Die Arbeit gefällt ihm, doch den permanenten Mangel an Zeit bei der Betreuung der Menschen erlebt er als hektisch und anstrengend. Es folgt ein Jahr Praktikum in den Bereichen Jugendarbeit, Seelsorge und Gemeindebetreuung in einer sehr konservativen Gemeinde im Siegerland. In Hamburg studiert Markus zunächst zwei Jahre am Theologischen Seminar. Parallel absolviert er an der Universität Hamburg erfolgreich Sprachkurse in Griechisch und Hebräisch. Mit Jobs im Garten-Landschaftsbau, an Tankstellen, als wissenschaftliche Hilfskraft und mit einer halben Stelle als Pastor finanziert der Student seinen Lebensunterhalt. Die nächsten zwei Jahre verbringt er beim „Internationalen Baptistenseminar“ in Rüschlikon/Schweiz.

Markus Wehrstedt, Foto: privat

Um promovieren und selbst lehren zu können, besucht Markus für weitere zwei Jahre die theologische Fakultät der Universität Tübingen. „Doch während des Studiums kamen mir Zweifel über das, was Kirche heute oft ist und was sie sein könnte: Keine straffe Organisation mit festgelegten Ämtern, Glaubenssätzen und moralischen Verpflichtungen, sondern eine offene Gemeinschaft des Vertrauens und der Unterstützung mit wertschätzender Zuwendung.“ erzählt Markus.

Es kommt zum Bruch mit der Kirche als Organisation

„Ich möchte Menschen ermutigen und stärken, denn Mitgefühl für andere hält uns Menschen zusammen.“ fügt er hinzu. Diese Haltung lebt Markus Wehrstedt. Er ist damit Vorbild für viele: Im Juni 2005 realisiert der Theologe gemeinsam mit seiner Schwester Angelika Brünger und seinem Bruder Dr. Michael Wehrstedt einen Lebenstraum und gründet die „Encourager-Stiftung“ (engl. to encourage = fördern, ermutigen). Die Stiftung hilft Not leidenden Menschen weltweit durch finanzielle und materielle Hilfeleistungen. Schwerpunkt der Arbeit sind die Opfer von Naturkatastrophen, Kriegshandlungen, Vertreibungen, Verfolgungen, Inhaftierungen sowie medizinischer Mangelversorgung und Hunger. Besonders am Herzen liegen den Geschwistern Mütter und Kinder.

„Wir haben ganz klein angefangen mit 4000 Euro auf unserem „Encourager-Konto“. Inzwischen haben wir seit der Gründung über 128 000 Euro an 302 weltweite Hilfsprojekte verteilt (das war 2014, inzwischen ist es viel mehr) . Unsere Stiftung gibt kein Geld für Gehälter oder Verwaltungskosten aus. Wir zahlen unsere Aufwendungen als Vorstand aus eigener Tasche.“ erzählt Markus. Die Mutter kümmert sich – ebenfalls ehrenamtlich – um die Stiftungs-Website.

Markus leitet die Geschäfte der Stiftung. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit einem Teilzeitjob in der Verwaltung zweier Studentenwohnheime im Rosa-Parks-Haus in Bochum.

Foto: privat

In der Freizeit hält sich der ehemalige Triathlet mit Laufen und Schwimmen fit. Neben seinem eigenen Blog schreibt er seit April 2014  in einem weiteren Blog über die Arbeit der Stiftung.

Markus Traum für die Zukunft: „Inspirierende Bücher schreiben und damit dazu beitragen, das Leben auf unserem Planeten freundlicher zu gestalten und damit möglicherweise sogar meinen Lebensunterhalt sichern.“

Nach einem Halbmarathon in Bochum, Foto: privat

 

Sein Leitsatz für mehr gelebtes Mitgefühl stammt aus der Bibel: „Niemand hat größere Liebe als der, der sein Leben gibt für seine Freunde.“ – Johannes 15,13 –

Infos unter http://encouragerstiftung.wordpress.com und http://encourager68.wordpress.com

Text: Annette Mertens

Fotos: privat

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67 Gedanken zu “Teilen aus Überzeugung

  1. Wunderbar! Das alles hört sich nach dem Steinwurf ins Wasser an, der immer größere Kreise zieht!
    Ein spannender Beitrag und ein spannendes, sehr sinnvoll anmutendes, ansteckendes Leben!
    Liebe Grüße und hab eine gute Zeit, Petra

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  2. Danke für diese tolle Geschichte, sie macht Hoffnung. Gut, dass es auch positive Nachrichten gibt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es heutzutage verpönt ist, über Positives zu berichten. Liebe Grüße und einen schönen Freitag, Dario

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  3. Pingback: Meine perlige Schmökerecke – Raus aus der Affenfalle

  4. Ich kann mich vielen Kommentaren hier nur anschliessen: gaebe es doch mehr Menschen wie ihn und die anderen Mitarbeiter der Stiftung, und die Welt waere ein besserer Ort. Danke, Annette, fuer die Wiederholung Deines frueheren Beitrags.
    Liebe Gruesse,
    Pit

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  5. Hallo Annette.
    Dieses Mal hat es mit dem Beitrag geklappt.
    Vielen Dank das du den Beitrag noch einmal hervor gekramt hast. Manche sind es echt wert erneut gelesen zu werden.
    Dank solchen Menschen ist und bleibt die Welt ein lebenswerter Ort.
    LG, Nati

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  6. Ein bemerkenswerter Mann bzw. eine bemerkenswerte Familie. Ich wünsche Markus weiterhin viel Erfolg mit der Stiftung und seinen anderen Plänen. Bei seinem Energieniveau zweifle ich nicht daran, dass er sie durchführen wird.
    Die Welt braucht mehr von solchen Menschen wie Markus und seinen Geschwistern.

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  7. Liebe Annette, ich danke dir für das erneute einstellen des Beitrages, denn jeder kann etwas tun, auch wenn es nur einmalig ist, für eine kurze Weile oder so ein tolles Engagement wie bei Markus! Hab einen fabelhaften Sommer!

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