Nie wieder Krieg

8. Mai 2020

75 Jahre, kürzer als viele Menschen inzwischen leben, ist es – erst – her, dass wir hier heute in Frieden leben.

Was danach folgte und oft vergessen wird, war auch nicht besser: Unzählige Menschen in zerbombten Städten ohne Dach über dem Kopf. Hungernd, schutzlos dem eisigen Winter ohne genug Brennmaterial, der Hitze im Sommer und vielen anderen Gefahren ausgesetzt.

Nach Kriegsende dauerte es noch Jahre, bis ein Leben, wie wir es heute kennen überhaupt möglich wurde. Daher:

Nie wieder Krieg!

Passend zu diesem Tag möchte ich euch den Beitrag von Blogger und Autor Arno von Rosen empfehlen:

Arno von Rosen

„Drei Tage waren wir schon hinter der russischen Linie auf dem Rückzug. Ich schleppte meinen Sohn mit einer Schusswunde im Bauch so gut es ging Richtung Heimat. Die Russen hatten alles zerstörrt, was uns hätte nützlich sein können und so fanden wir weder ein Dach über dem Kopf, noch etwas zu essen. Als Trossführer hatte ich das Kommando über noch etwa zwei dutzend Soldaten und 70 Pferde. Alle anderen waren tot. Wir lagerten neben einem zerbomten Bauernhof, wo es wenigstens noch ein Holzklo auf dem Gelände gab, doch die Russen starteten einen weiteren Angriff und einer meiner Kameraden wurde auf dem Scheißhaus zerfetzt. Mein Mantel, auf dem ich geschlafen hatte, war von Granatsplittern zerrissen, die zwischen mir und dem Sandboden durchgeschossen waren. Ein unglaubliches Glück war das! Auch mein Sohn Horst kam durch und wurde wieder gesund. Ich sollte wieder zurück zur Front oder mich bei den Fallschirmfliegern melden, ansonsten…

Ursprünglichen Post anzeigen 559 weitere Wörter

15 Gedanken zu “Nie wieder Krieg

  1. Offensichtlich ist der jüngeren Generation nicht mehr so recht bewußt, was Krieg bedeutet. Und was großmaßstäbliche sinnlose Zerstörung bedeutet. Jedenfalls hat die Politik (ihre Verantwortung erkannt oder wie das heißt. Und klug, wie die Europäer sind, schließen sie: ok, in Afghanistan war mit Waffengewalt nichts zu holen – wir brauchen ein Schnelleingreiftruppe! Welcher Arzt stellt noch mal schizophrenes Denken fest?) mit dem offenkundigen Einverständnis der Bevölkerung kein Problem damit, Krieg zu exportieren. Waffen sowieso, aber auch direkt bewaffnete, zum Töten ausgebildete Menschen, die irgendwo durch Schießen für Frieden sorgen.
    Komisch, wo kommen bloß all die Leute her und was wollen die? Also, ihr wißt schon, diese Flüchtlinge?

    Gefällt 1 Person

  2. ich habe auch gerade einen Post veröffentlicht: https://newvisionspublications.wordpress.com/2020/05/25/oma-warum-habt-ihr-den-hitler-gewahlt-%c2%a4-grandma-why-did-you-vote-for-hitler/
    was kann man dazu sagen?
    den Hitler hatten sie tatsächlich nicht gewählt, aber was hatten sie tun können, um es zu verhindern?
    was mich betrifft, so haben 2 Weltkriege wirklich alles zerstört, die meisten Verwandten starben, fast alles an Besitz war verloren und irgendwie blieb auch der Fluch, dass man danach immer wieder und wieder alles verlor, durch Dinge, die man nicht vorraussehen konnte, egal wie vernünftig man sein Leben plante und wie hart man arbeitete
    danke für den interessanten Blog-Posty und auch für den Link zum Blog von Arno von Rosen

    Gefällt 2 Personen

  3. Die Nutzlosigkeit, seine Perversion, zeigt sich am besten bei Betrachtung der letzten Tage vor dem Kriegsende. Zumindest bei mir ist es so, wenn ich daran denke, wieviele Menschen sich noch bis zur letzten Minute gegenseitig auf Befehl getötet haben. Menschen, die miteinander gar keinen Konflikt hatten, aber oft dieselben Träume und Wünsche für ihre Zukunft und ihre Familien. Ich hab mal darüber nachgedacht, ob diese Form des Tötens noch möglich wäre, wenn jeder Soldat ein Foto seiner Familie auf der Uniform hätte. Das ist heute aber müßig, weil die neuen, anonymen Formen den „Feind“ ja nicht einmal mehr als Menschen wahrnehmen lassen.
    Beschaue ich mir die Generationen übergreifenden Folgen von Kriegen insgesamt, komme auch ich zu demselben Schluss: Nie wieder Krieg! Kriege vernichten nicht nur Menschenleben, sondern sie vernichten Seelen. Und das wird weiter getragen.

    Gefällt 3 Personen

  4. Danke für den Hinweis, Annette! Es ist wirklich schwierig, in manchen Köpfen etwas ändern zu wollen, auch wenn die Zeit dafür aufgrund nur noch weniger Überlebender immer kürzer wird. 1,5 Jahr hatte ich mich her vor Ort herumgeärgert, dass dem Gedenken an Gefallene und Vermisste mehr Aufmerksameit geschehkt werden sollte wie über 30.000 seit den letzten Kriegstagen des WWII in der Gegend immer noch vermissten Zwangsarbeiter*Innen. Seitdem bin ich sogar bei der örtlichen SPD ein „rotes Tuch“. Lol (oder eher „traurig“). Wünsche dir ein schönes und erholsames Wochenende! LG Michael

    Gefällt 2 Personen

  5. in meinem Dorf, wo ich aufgewachsen bin, hatte fast 100 Prozent die Nazis gewählt, als dann mein Dorf und noch ein Dorf, in dem ebenfalls fast 100 Prozent die Nazis gewählt hatten, für Unterbringung von Polen, die verschleppt worden waren, bestimmt wurde, was das Gejammer groß – alle fühlten sich als Opfer, Täter wollte niemand gewesen sein

    Gefällt 4 Personen

Ich freue mich auf deinen Kommentar. Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.