Einige von euch kennen diesen Beitrag bereits: Durch meine Arbeit als Systemischer Coach werde ich häufig gefragt, was Systemisches Coaching bedeutet und wofür es gut ist, daher möchte ich hier ab und an die Gelegenheit nutzen, darüber zu informieren, denn der Begriff „Coach“ ist ein Sammelbegriff für Einzel-, Team- und Projektcoachings. Und was bedeutet das? Wem nutzt es?

Annette Mertens – Systemischer Coach + Dipl.-Soz.arb.

#Ruhrköpfe in eigener Sache:

Was bedeutet Systemisches Coaching? Weshalb tut es dir gut?

Ich werde oft gefragt, was Systemisches Coaching bedeutet und wofür es gut ist, daher möchte ich es dir nicht mit den üblichen Definitionen, sondern mit – hoffentlich – leicht verständlichen Worten erklären.

Wenn früher in Familien in irgendeiner Form verhaltensauffällige Kinder auftauchten, oft die so genannten „schwarzen Schafe“, begann man meist zunächst innerhalb der Familie, später auch mit professioneller Hilfe von außen, an diesen schwarzen Schafen  herum zu doktern. Meist wenig erfolgreich. Im Gegenteil, die Symptomatik des auffälligen Kindes verschärfte sich häufig. Statt dessen bezog man mit dem systemischen Ansatz das  System Familie und das nähere Umfeld des Kindes bei der Ursachensuche erfolgreich mit ein, statt weiterhin an den Symptomen zu arbeiten.

Anmerkung für alle, die es genauer wissen möchten:  Der systemische Ansatz entwickelte sich aus mehreren Wissenschaften. Die Wichtigsten sind dabei die System- und Kommunikationstheorie sowie die Kybernetik.

‚Multicoloured Sheeps‘ – Schafe im Einklang, Foto: Annette Mertens

Kopfschmerzen sind ein gutes Beispiel

Du kannst eine Tablette einnehmen, was bei gelegentlichen Kopfschmerzen durchaus eine gute Lösung ist, um schnell weiter arbeiten zu können. Bei regelmäßigen Schmerzen empfiehlt sich hingegen Ursachenforschung und den Mangel an Flüssigkeit, Frischluft, Schlaf, Bewegung, gesunder Ernährung o. ä. zu beheben oder bei einer behandlungsbedürftigen Erkrankung einen fachkundigen Arzt aufzusuchen.

Wir sind alle Teile verschiedener Systeme

So wie ein Kind immer Teil eines Familiensystems ist, sind wir alle Teile vieler verschiedener Systeme:

Wir sind Partnerinnen, Freundinnen, Bruder/Schwester, Tochter/Sohn, Onkel/Tante, Mutter/Vater, Kolleginnen, Vorgesetzte, Mitarbeiterinnen, Vereins- oder Parteimitglieder etc.

Dieses System vergleiche ich gerne mit einem Mobile

Gerät ein Element des Mobiles in Bewegung, geraten alle Elemente in Bewegung – ob sie wollen oder nicht. Änderst du etwas in deinem System, wirkt das auf viele, meist sogar auf alle Systeme, in denen du dich bewegst, egal ob beruflich oder privat. Arbeitest du z. B. an deiner Abgrenzung wird dir sicher schnell klar, dass sich diese Veränderung auf alle Bereiche deines Lebens auswirkt: Es macht es für die anderen Mitglieder deines Systems möglicherweise „ungemütlich“. Sie können mit Widerstand und Aufbegehren reagieren. Auch darauf bereite ich dich in einem Coaching vor.

Schwalben-Mobile, Foto: Annette Mertens

Du wirst dich insgesamt wohler fühlen

In der Regel wirkt sich deine Veränderung positiv auf dich und deine gesamte Umgebung aus, denn wenn es dir gut geht, profitieren alle davon: Du bist gelassener, entspannter, aufmerksamer, gesünder, besser gelaunt, siehst besser aus, arbeitest besser usw.

Auf den Punkt gebracht, bist du für dich und alle, die mit dir zu tun haben, ein viel angenehmerer Mensch, weil du gut für dich sorgst und du dich gut fühlst.

Als Systemischer Coach erarbeite ich gemeinsam mit dir die Schritte bzw. Ziele, die nötig sind, um eine Veränderung, weg von einer Belastung hin zur Verbesserung, herbei zu führen. Das hört sich nach viel Arbeit an, doch das ist es meist gar nicht, denn selbst kleinste Veränderungen bewirken oft Großes.

Weitere Beispiele für Coaching-Themen:

Laufbahnplanung – Berufliche Orientierung – Persönlichkeitsentwicklung – Burnout-Prophylaxe/Stressbewältigung – Entlastung – Konfliktklärung – Perspektiven entwickeln – Blockaden/Hemmnisse auflösen – Selbstvertrauen stärken – Kommunikationsstörungen beheben – Reflektion – Angst vor Konfrontationen überwinden – Balance  finden – Ziele entwickeln uvm.

Wenn du mehr erfahren möchtest oder Interesse an einem Coachingtermin hast, findest du hier weitere Infos: www.annettemertens.de oder per Email über coaching(at)annettemertens.de

Dieser Beitrag darf natürlich – wie immer – gerne geteilt/rebloggt werden.

Text+Fotos: Annette Mertens

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#Ruhrköpfe in eigener Sache: Du bist Teil eines Mobiles, Teil eines großen Ganzen

24 Gedanken zu “#Ruhrköpfe in eigener Sache: Du bist Teil eines Mobiles, Teil eines großen Ganzen

  1. Mir fällt bei Deiner Beschreibung gerade auf und ein, was sogar bei Jurassic Park berücksichtigt wurde, aber unverantwortlicherweise bei der Entwicklung des systemischen Ansatzes übersehen und außen vor gelassen wurde. Eine Hilfreiche Schule der Mathematik. Nein, nicht die Statistik. Die Chaostheorie. (Ein Schmetterling, der in Südamerika mit den Flügeln schlägt, kann gleichwohl in China von einem Vogel gefressen werden oder in Europa aufgespießt in einer naturkundlichen Sammlung enden.)
    Denn die miteinander interagierenden Systeme reagieren oft in unverhersehbarer Weise.

    Gefällt 1 Person

    • Ich danke dir für deine Gedanken und zitiere aus meinem Beitrag: „Gerät ein Element des Mobiles in Bewegung, geraten alle Elemente in Bewegung – ob sie wollen oder nicht. Änderst du etwas in deinem System, wirkt das auf viele, meist sogar auf alle Systeme…“

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  2. Meine Mutter arbeitete viele Jahre als Familienhelferin und lernte den systemischen Ansatz bei Marie-Luise Conen. Ich war damals noch eine Jugendliche, fand das aber trotzdem sehr aufschlussreich.

    Gefällt 1 Person

  3. Hallo Annette, Du hast Deine Arbeitsweise sehr aufschlussreich und mit guten Ausführungen erklärt.
    Ich weiß von einem großen Wohlgefühl zu berichten, seitdem ich mich dieser Art von Coaching zugewandt habe. Ich bin ein Mensch, der das gesamte System verstehen möchte, nicht nur die einzelnen Aspekte von Verhaltensweisen.
    Es ergibt sich mir ein Bild wie bei einem Traumfänger: „Der Mensch hat das Netz des Lebens nicht gewebt, er ist nur ein Strang dieses Netzes. Was immer er dem Netz antunt, tut er sich selbst an.“ (indianische Überlieferung) Also: Alles, was ein Mensch tut, also auch an Gutem, hat Auswirkungen auf Systeme, ob nun familiär oder in anderen Verbindungen.
    Ich empfinde die Möglichkeit dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise als sehr wichtig!
    Herzliche Grüße,
    C Stern

    Gefällt 1 Person

    • Hallo C Stern,
      danke dir und freut mich sehr, dass du selbst gute Erfahrungen mit dieser Art der Herangehensweise gemacht hast. Das Zitat gefällt mir. Nichts bleibt ohne Folgen 🙂
      Liebe Grüße, Annette

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  4. Es muß bunte Schafe geben, sonst gäbe es keine naturbunte Wolle. Doch weshalb Menschen unbedingt Schafe sein sollen und offenbar wollen verstehe ich nicht recht, obwohl es natürlich oft praktisch ist. Ein Schaf setze ich auf seinen Hintern, und schon wird es ruhiger. Man versuche das, trotz allen Erfolgen mit Festhaltetherapie (jeder, der Kinder hat, kann sich was drunter vorstellen…), mit dem typischen ADHSler..
    Und schon haben wir ein Beispiel: gewiß, man muß das System anschauen. Doch auch den Betroffenen selbst. Leidet er? Oder leidet nur seine Umwelt und läßt’s ihn spüren? Stimmt die Diagnose? So viele Fragen noch vor der ersten Familienaufstellung oder was immer man vorhat.
    Systemische Herangehensweise ja, aber ordentlich, wenn für das Individuum genug Kapazität übrig bleibt – das ist ähnlich wie die ganze Inklusion, das ist alles von der Idee her gut, wird aber gern als Ausrede für Einsparungen an anderer Stelle genutzt, als Ausrede für fehlende Maßnahmen.

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